Namensauflösung

Wie wir gesehen haben, basiert die Adressierung beim Internet-Protocol auf Zahlengruppen. Computer kommen mit diesen zwar wunderbar zurecht, aber für den Normalmenschen ist ein Rechnername wie z.B. »www-ebzi52« doch wesentlich eingängiger als eine Adresse wie 10.32.52.253.

Man benötigt also eine Methode, um den Adressen Namen zuzuordnen. Das geschieht im einfachsten Fall mit Hilfe einer Tabelle der Art

Rechnername1   Adresse1
Rechnername2   Adresse2
Rechnername3   Adresse3
Rechnername4   Adresse4
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In der Frühzeit des Internets wurden Adressen tatsächlich so verwaltet, und eine solche Hoststabelle findet sich auf den meisten netzwerkfähigen Systemen noch als Datei /etc/hosts, bzw. unter Windows NT 4.0 in %SYSTEMROOT%\SYSTEM32\DRIVERS\ETC\HOSTS

Natürlich müssen solche Tabellen ständig aktuell gehalten werden, und bei jeder Änderung auf alle angeschlossenen Stationen verteilt werden, was bei einem größeren Netzwerk sehr unpraktisch und fehlerträchtig ist. Um dem abzuhelfen erfand man die Namensauflösungsdienste wie DNS oder, Microsofts eigene Lösung des Problems, WINS.

Namensbildung im Internet

Die Namensbildung im Internet ist eine Hierarchische.  Am einfachsten lässt sich diese Hierarchie als Baum darstellen, wobei jede Verzweigung mindestens zwei Name-Server hat. An der Spitze (oder der Wurzel des Baumes) steht die Domain root, die durch einen Punkt gekennzeichnet wird. Es folgen die sogenannten Top-Level-Domains, zu denen momentan neben den einzelnen Länder-Domains wie .DE (Deutschland), .UK (Großbritannien) oder .US (USA) die administrativen Domains wie .COM (kommerzielle Nutzung), .GOV (US-Regierung), .MIL (US-Militär), .EDU (Bildungseinrichtungen, .NET (Netzwerk-Dienstanbieter) und .ORG (Non-Profit-Gesellschaften) gehören.

Unter den Top-Level-Domains sind die Domains einzelner Institutionen angesiedelt. Sie unterliegen voll und ganz der Kontrolle der Institution, von der sie beantragt und der sie zugeteilt wurde.  Eine solche Domain lässt sich bei Bedarf weiter unterteilen. Die Art der Unterteilung kann die Institution, der die Domain gehört, frei wählen. Der Rechner innerhalb einer Sub-Domain dient als letztes Element, sozusagen als Blatt des Domain-Baums. Sein Name ergibt in Verbindung mit dem Domain-Suffix den vollständigen, absoluten Domain-Namen, der als Fully Qualified Domain Name FQDN bezeichnet wird.

Der Webserver des kommerziellen Unternehmens Microsoft Corp. hat also z.B. den Namen www.microsoft.com. Der FTPServer dieser Firma entsprechend ftp.microsoft.com. Der Webserver des in Deutschland ansässigen Heise-Verlags hat enstprechend den Namen www.heise.de. Ein möglicher Name eines Webservers des Landesamtes für Flurneuordung in Baden-Württemberg wäre www.lfl.bwl.de.

Die Gesamtheit aller Host- und Domänennamen ist der Namensraum des Internet. 

Wichtig ist außer dem Begriff der Domain auch noch der Begriff der Zone. Eine Zone wurzelt in einer Domain, umfasst aber aber nur die Hosts, die von einem Name-Server direkt verwaltet werden.