Dynamisches Routing mit OSPF

OSPF ist in RFC1247 beschrieben, und wird wahrscheinlich kurzfristig das wichtigste IGP werden.

OSPF wurde von der IETF nach einer Liste von Anforderungen entwickelt. Es sollte:

  1. in der offenen Literatur veröffentlicht werden und keine herstellereigene Lösung sein. (daher das O in OSPF)
  2. eine Menge von Entfernungsparametern unterstützen, wie z.B. physische Entfernung, Bandbreite, usw.
  3. sich schnell einer wechselnden Netztopologie anpassen,
  4. einen Lastausgleich bieten, d.h. die Last über mehrer Routen verteilen<
  5. hierarchische Systeme unterstützen, weil das Internet schon so groß war, das von keinem Router mehr erwartet werden konnte, das gesamte Netz zu kennen.
  6. Sicherheitsmaßnahmen bieten um Spaßvögel daran zu hindern das Routing mit falschen Routinginformationen durcheinander zu bringen.
  7. Router unterstützen die über einen Tunnel an das Internet angeschlossen sind. (Tunneling behandeln wir später)

OSPF verwendet Link-State-Routing. Dabei werden nicht mehr die gesamten Tabellen verschickt, sondern jeder Router verschickt regelmäßig Informationen über die Router die er direkt erreichen kann, die also im selben Netzwerk sind wie er.

Um diese Informationen zu überprüfen schickt er regelmäßig Testpakete an seine Nachbarn um den Status dieser Verbindungen zu ermitteln. Die so ermittelten Informationen über Belastung, Verzögerung, Bandbreite und die eingetragenen Tarife für Mietleitungen werden dann an alle Router verschickt und entsprechend ausgewertet.

Die wesentlichen Verbesserungen gegenüber RIP sind:

  • Für jeden Service-Typ können verschiedene Routen berechnet werden.
  • Eine Route kann nicht nur nach der Anzahl der Hops sondern auch nach anderen Faktoren gewichtet werden.
  • Existieren mehrere Routen zu einem Ziel kann OSPF die Last auf mehrere Routen verteilen.
  • OSPF kennt Subnets
  • OSPF enthält verschiedene Authentifizierunsgverfahren, die sicherstellen, das nur Informationen von berechtigten Routern verarbeitet werden.