RARP (Reverse Address Resolution Protocol)

Es gibt tatsächlich den Fall das eine Maschine im IP-Netzwerk zwar ihre MAC-Adresse kennt, aber noch nicht ihre IP-Adresse.

Das ist zum Beispiel bei Diskless Work Stations der Fall. Die Idee dahinter ist:

Wenn ein Rechner eine Festplatte hat, um lokal Daten zu speichern, dann kann der Benutzer  diese Daten verändern, oder gar die Workstation falsch konfigurieren, was zu Funktionsproblemen führen kann.

Systemverwalter haben im Normalfall nicht die geringste Lust Fehlkonfigurationen von Benutzern zu reparieren,  in langwierigen Telefongesprächen herauszufinden, warum diese oder jene Funktion plötzlich nicht mehr tut, oder gar einem Benutzer klarzumachen, das die Daten auf seiner Workstation nicht gesichert werden und damit auch nicht wieder herzustellen sind.

Deswegen bevorzugen Sie es , wenn alle Daten auf einem zentralen Server gespeichert sind, der zentral gesichert wird und auf dem der Benutzer (sieht man einmal von den Farben seiner Arbeitsoberfläche ab) überhaupt nichts konfigurieren kann.

Um das zu erreichen, verzichtet man darauf der Workstation eine Festplatte, oder eine sonstige Möglichkeit zur lokalen Datenspeicherung zu geben, und versieht sie dafür mit einem Boot-PROM.

Das ist ein kleiner Speicherbaustein, der gerade intelligent genug ist um etwas wie

»Hallo, ich bin die Workstation mit der MAC-Adresse xx-xx-xx-xx-xx-xx. Weis jemand meine IP-Adresse und hat mir jemand ein Betriebssystem mit dem ich arbeiten kann?«

in das Netz herauszuschreien. Im Idealfall gibt es mindestens einen RARP-Server im Netz der sich dieses Hilfeschreis annimmt, und der armen Workstation eine IP-Adresse gibt.

In der hier beschriebenen Konfiguration liegt dort auch ein Boot-Image, eine speziell aufbereitete Version eines Betriebssystems, das mittels BOOTP an die Workstation überspielt und auf ihr gestartet wird. Man nennt dies Remote-Boot.

Einen Schritt weiter gehen Terminalserver. Hier bekommt die Workstation überhaupt kein richtiges Betriebssystem mehr, sondern startet einfach eine Client-Software, die es erlaubt Ein- und Ausgabe der auf dem Serverrechner aufenden Programme auf das Terminal umzuleiten.

RARP ist in der RFC903 beschrieben.

 BOOTP ist in den RFCs 951, 1048 und 1084 definiert.