Das Ethernet nach IEEE 802.3
Die IEEE-Norm 802 für LANS und MANS besteht aus mehren
Normen für die Bitübertragungsschicht und die Sicherungsschicht, von
denen wir drei hier behandeln wollen.
Die Verkabelung für IEEE 802.3 haben wir schon im Abschnitt über
klassische Ethernet-Hardware abgehandelt. Es sind mehrere Verkabelungstypen
definiert, nämlich 10Base5, 10Base2 und 10BaseT.
Die vierte Option ist 10BaseF mit Glasfaser als Medium.
Normalerweise wird eine Baumverkabelung benutzt. Die verwendete Signalkodierung
ist die Manchester-Kodierung.
Die NIC und ihre MAC-Adresse
Der Anschluss von Geräten an das LAN erfolgt hier mit einer sogenannten
Network Interface Card (NIC), oder
einfacher einer Netzwerkkarte. Jede NIC hat eine weltweit einmalige
Media Access Control (MAC)-Adresse,
die aus 48-Bit besteht. Jeder Kartenhersteller hat sein eigenes Kontingent,
von Adressen von der IEEE, so das sich der Kartenhersteller anhand der MAC-Adresse
feststellen lässt.
Rahmen nach 802.3
Bytes |
7 |
1 |
2 oder 6 |
2 oder 6 |
2 |
0 - 1500
| 0-64 |
4 |
|
Präambel |
Beginn des Rahmenbegrenzers |
Zieladresse |
Quelladresse |
Länge des Datenfeldes |
Daten |
PAD |
Prüfsumme |
-
Jeder Rahmen beginnt mit einer Präambel von 7 Byte Länge die jeweils
die Bitfolge 10101010 enthalten. Das erzeugt in einem 10-MBit-Netz
für 5,6 µs eine Schwingung auf der sich die Taktgeber von Sender
und Empfänger synchronisieren können.
Als nächstes kommt der Rahmenbegrenzer mit dem Wert 10101011
um den Anfang des Rahmens zu markieren.
Der Frame enthält genau zwei Adressen für Ziel und Quelle. Die Norm
lässt 2 und 6 Byte lange Adressen zu, aber im 10 MHz-Bereich werden nur
6 Byte lange Adressen verwendet.
Das höchstwertige Bit der Zieladresse ( Bit 47) ist 0 für normale Adressen,
und 1 für Gruppenadressen. Mit Gruppenadressen kann man mehrere
Stationen gleichzeitig ansprechen. Man nennt das
Multicasting.
Besteht die Zieladresse nur aus 1-en so handelt es sich um
eine Broadcast-Adresse,
die an alle mithörenden Stationen gerichtet ist.
Mittels Bit 46 kann zwischen globalen und lokalen Adressen
unterschieden werden. Lokale Adressen werden vom jeweiligen Netzwerkadministrator
vergeben, globale Adressen sind weltweit eindeutig und
werden von der IEEE vergebe.
Damit bleiben uns noch 246 oder 7 * 1013
globale Adressen.
Das Längenfeld gibt an wie viele Bytes das Datenfeld enthält. Dieser Wert
kann zwischen 0 und 1500 liegen. Da die IEEE festgelegt hat,
das ein Ethernet-Frame mindestens 64 Byte lang sein muss, wird er wenn
nötig mit dem dahinter liegenden PAD-Feld aufgefüllt.
Die Festlegung einer Minimallänge für Rahmen hat einen wichtigen Grund.
Damit soll verhindert werden, dass eine Station die Übertragung
eines kurzen Rahmens beendet, bevor sein erstes Bit überhaupt das
andere Ende des Kabels erreicht, wo er dann vielleicht mit einem anderen
Frame kollidiert.
Wenn eine Station nun die Übertragung beendet, bevor sie
die Kollision feststellt, schließt sie daraus, das die Übertragung erfolgreich
war. Um das zu vermeiden, muss die Übertragung aller Rahmen länger als die zweifache Laufzeit des Signals über den Bus dauern.
Bei einem 10-MBits/s-LAN mit einer maximalen Länge von 2500
mit vier Repeatern muss die Übertragung des kleinsten Rahmens 51,2 µs dauern, was eben 64 Byte entspricht.
Wird das Netz schneller, muss die Mindestlänge der Rahmen erhöht
oder die maximale Länge des Busses verkürzt werden.
Das letzte Feld im Frame ist die Prüfsumme. Es handelt sich um einen
32-Bit CRC.
Kollisionsbehandlung bei Ethernet
Die Kollisionsbehandlung bei Ethernet erfolgt nach dem CSMA/CD-Verfahren.
Nach der ersten Kollision wird die Zeit bis zum nächsten Versuch in
einzelne Zeitschlitze unterteilt. Dabei ist ein Zeitschlitz so lang, wie die
maximale Zeit bis zur Kollisionserkennung.
-
Nach der ersten Kollision wartet die Station 0 bis 1
Zeitschlitze bis zum nächsten Versuch
-
Nach der zweiten Kollision wartet die Station zufällig 0,1,2
oder 3 Zeitschlitze.
-
Tritt eine dritte Kollision auf wird zwischen 0 und 23-1
-
Bis zur 10-ten Kollision wird eine zufällige Zeit von 0 bis 2n-1
Zeitschlitzen abgewartet.
-
Bis zur 16-ten Kollision bleibt dieses Intervall ab der 10-ten
Kollision konstant. War bis dahin noch keine kollisionsfreie
Übertragung möglich, so gibt die Netzwerkkarte auf und meldet einen
Fehler.
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