Klassische Ethernethardware

Thicknet aka 10Base5

Wenn Sie irgendwo zwischen den Computern einen gelben Gartenschlauch sehen, dann haben sie es wahrscheinlich mit 10Base5 zu tun. Diese Art der Verkabelung stammt noch aus der Zeit als Transceiver (ein Kunstwort aus Transmitter/Receiver) oder auch MAU (Medium Attachment Unit) noch keine integraler Bestandteil von Netzwerkkarten waren.

Der Transceiver ist das Bauteil, das Signale auf das Kabel bringt und von dort abgreift.

Das verwendete Kabel ist ein 4-fach abgeschirmtes Koaxialkabel , das wegen seiner gelben Farbe einfach yellow cable genannt wurde. Die Enden des Busses waren mit 50-Ohm-Impedanz-Induktoren terminiert um Reflexionen zu verhindern und der Anschluss neuer Geräte erfolgte mittels Stichkabel (maximal 50 m), d.h. das Buskabel wurde angebohrt..

Man spricht hier von »vampire taps«

Diese Methode war sowohl aufwendig, als auch teuer und wurde ziemlich schnell vom Thinnet verdrängt.

Thinnet aka Cheapernet aka 10Base2

Thinnet-Installationen werden mit RG58-Koaxialkabeln ausgeführt. Diese sind normalerweise schwarz und am Ende mit BNC-Steckern versehen. Die MAU ist hier auf der Netzwerkkarte integriert und der Bus wird mittels T-Stücken einfach am Rechner vorbeigeschleift. Die Enden des Busses sind ebenfalls mit 50-Ohm-Impedanz-Induktoren terminiert um Reflexionen zu vermeiden.

10Base2 ist einfacher zu verlegen als 10Base5, wesentlich billiger und hat gegenüber 10Base5 zwei schwere Nachteile.

  1. Die Gesamtlänge des Netzsegments wird deutlich reduziert und
  2. Jedes angeschlossene Gerät ist ein aktiver Teil des Busses, der wenn defekt die ganze Kommunikation lahm legt.

10BaseT

10BaseT wird normalerweise mit UTP-Kabeln der Kategorien 3 oder 5 über Sternverteiler, sogenannte HUBs oder Konzentratoren verkabelt. Da moderne Hubs das Signal für jedes angeschlossene Gerät aufbereiten, handelt es sich eigentlich um Ethernet-Multiport-Repeater.

HUBs gibt es in den Versionen, dumm und managebar.  Managebare HUBs bieten meist Unterstützung für SNMP.

Vorteile von 10BaseT sind:

  1. Es verwendet billige Kabel und billige, zuverlässige RJ45-Stecker
  2. Es ist extrem einfach zu installieren.
  3. Es vereinfacht gegenüber den oben genannten Modellen die Fehlersuche
  4. Die Verbindung zu jedem Endgerät ist unabhängig, so das ein Hardware-Fehler in den meisten Fällen die Kommunikation im Netz nicht stört. (Gegen wild in der Gegend herumsendende Geräte hilft das natürlich auch nicht.)

Was weitere Verkabelungsstandards und die zulässigen Grenzbedingungen betrifft verweise ich auf die Übersicht im nächsten Abschnitt, den das Ct-Magazin 1997 freundlicherweise veröffentlicht hat.