Das ISO-OSI-7-Schichten-Modell
ist das Referenzmodell für Netzwerkkommunikation. Es heißt
so, weil es von der ISO (International Standards Organisation) entwickelt
wurde und weil es offene Systeme verbinden soll (OSI = Open
Systems Interconnection).
Zwar ist keine weiter verbreitete Implementierung von Netzwerksoftware
tatsächlich so fein gegliedert, aber es gibt ein paar wichtige Gründe
das Modell zu kennen.
- Halten die etwas unerfahreneren Netzwerker und IT-Verantwortliche
jemanden meist für kompetent wenn er mit Begriffen wie »Physical
Layer«, »Transport Layer« oder »Presentation Layer« um sich
wirft,
- eignet es sich gut als Gliederung um die Funktionsweise eines
Netzwerkes zu erklären,
- Wird es bei bei jeder Prüfung zum »Certified Network Dingsda«
abgefragt.
Dieses Modell stellt keine reale Netzwerkarchitektur dar, sondern sagt
nur aus, was die einzelnen Schichten tun sollen. Es wurden zwar
tatsächlich Netzwerkarchitekturen auf der Basis dieses Modells
implementiert, aber sie fanden wegen ihrer Ineffizienz, und weil mit TCP/IP
und IPX - Netzen bis dahin schon funktionierende Netzwerkarchitekturen vorhanden
waren, nie sonderliche Verbreitung.
Das ISO-OSI-Modell gliedert sich von der niedrigsten bis zur höchsten
Ebene wie folgt:
Nr |
Bezeichnung
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Beschreibung
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1 |
Bitübertragungsschicht
(Physical Layer) |
Auf dieser Schicht findet der
tatsächliche Austausch von Signalen über einen Kommunikationskanal
statt. Ein Bit das auf der einen Seite mit der Wertigkeit 1
hineingeschickt wird, muss auf der anderen Seite auch mit der
Wertigkeit 1 empfangen werden. Typische Fragen auf dieser Ebene
sind: Wie viel Volt entsprechen einer logischen 1? Wie lange muss
die Spannung gehalten werden um als gültig anerkannt zu werden? Wie
viele Pins hat der Netzwerkanschluss?
Spezifikationen auf dieser Ebene beschreiben Kabellängen,
Spannungspegel, Stecker- und Buchsentypen und Ähnliches. |
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2 |
Sicherungsschicht
(Data Link Layer) |
Aufgabe dieser Schicht ist es den rohen
Übertragungskanal der Bitübertragungsschicht in eine Leitung zu
verwandeln, die sich der folgenden Vermittlungsschicht als
fehlerfrei darstellt.
Auf dieser Schicht sind Datenrahmen, Beginn- und Endmarkierungen
von Paketen, Prüfsummenverfahren, Methoden zur Regelung des
Datenflusses und Kollisionsbehandlungsverfahren angesiedelt. |
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3 |
Vermittlungsschicht
(Network Layer) |
Auf der Vermittlungsschicht findet die
Steuerung des Datenflusses statt. Hier ist das Routing angesiedelt,
mit dem bestimmt wird auf welchem Weg Datenpakete zu ihrem Ziel
kommen. Hier arbeiten die Algorithmen, die bestimmen wie ein
Engpass im Netz zu behandeln ist, und hier findet auch das
Accounting statt, die Berechnung der Geldsummen, die der
Netzwerkbetreiber am Ende der Abrechnungsperiode von Ihnen
dafür verlangen wird, dass Sie sein Netz benutzen. |
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4 |
Transportschicht
(Transport Layer) |
Diese Schicht übernimmt Daten von der
darunter liegenden Sicherungsschicht, zerlegt sie wenn es denn sein
muss und sorgt dafür, das Daten am anderen Ende wieder in der
richtigen Reihenfolge ankommen. Das alles macht sie so, das die
darüber liegenden Schichten überhaupt nichts davon mitbekommen,
was hier mit ihren Daten passiert.
Während auf den tiefer liegenden Schichten Maschinen mit ihren
unmittelbaren Nachbarn kommunizieren, bildet diese Schicht eine
virtuelle Ende-zu-Ende-Verbindung zwischen zwei Maschinen, die
durchaus an entgegengesetzten Enden des Kontinents liegen können. |
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5 |
Sitzungsschicht
(Session Layer) |
Wie der Name schon sagt bietet diese
Schicht die Möglichkeit Sitzungen aufzubauen. Eine Sitzung
übernimmt wie die Verbindung auf der Transportschicht die
Möglichkeit zum Datentransport, bietet aber erweiterte
Möglichkeiten.
So können sich Benutzer auf dieser Schicht zum Beispiel an
entfernten Systemen anmelden, um Zugriffsrechte zu erlangen. |
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6 |
Darstellungsschicht
(Presentation Layer) |
Ein typischer Dienst der
Darstellungsschicht ist die Kodierung von Daten auf eine
standardisierte Weise.
Verschiedene Computer haben verschiedene Arten Zeichen
darzustellen ( etwa ASCII und Unicode) , verschiedene Methoden
Dateien abzulegen u. Ä.
Die Darstellungsschicht bildet eine netzweit einheitliche
Darstellung dieser Daten und ermöglicht es so z.B. ihrer
Windows-Workstation mit ihrem Unix-Server zusammen zu arbeiten. |
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7 |
Verarbeitungsschicht
(Application Layer) |
Ganz oben auf dem OSI-Protokollstapel
schwimmt eine Unmenge zueinander inkompatible Protokolle. Hier
findet man dutzende verschieden Terminalprotokolle , von denen jedes
eine andere Ansicht darüber hat, welches Signal denn nun gesendet
werden müsse, um den Schreibcursor eine Zeile nach oben zu bewegen,
oder wie man einem entfernten grafischen Client am
Terminalserver mitteilt, das sich soeben ein Fenster
verschoben hat.
Auch die Umsetzung verschiedener Dateinamenskonventionen (8.3 +
erweiterte Attribute bei MS Windows 98 gegen 255 nahezu beliebige
Zeichen bei Unix-Systemen, durchgehende Speicherung in
Großbuchstaben gegen echte Unterscheidung von Groß-/
Kleinschreibung, etc.) sind auf dieser Ebene angesiedelt. |
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