5.0 Grundlagen

Computernetzwerke sind hochkomplexe Systeme. Sie funktionieren nur dann vollständig "richtig", wenn alle Spezifikationen eingehalten werden, alle Komponenten korrekt konfiguriert sind und innerhalb der Spezifikationen arbeiten und alle Teilnehmer im Netz sich an bestimmte Spielregeln halten.

Wenn nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, kann die Fehlersuche bei Netzwerkproblemen schnell zum Alptraum werden. Besonders tückisch dabei ist, dass bei Nichteinhaltung der Bedingungen der Betrieb nicht einfach zusammenbricht. In dem Falle würde ein Problem sicherlich schnell auffallen, gesucht und beseitigt. Stattdessen kann monatelang, ja sogar jahrelang, nichts auffallen bis z. B. ein neuer Router, ein neuer Server, neue Softwareversionen oder neue Netzwerkapplikationen eingeführt werden oder schlichtweg die Nutzung sich erhöht.

Oft ist als einziges spürbares Symptom von Problemen lange Antwortzeiten und/oder ein schlechter Datendurchsatz zu beobachten, nur zeitweise und ohne spezielle Meßmethoden nicht nachvollziehbar und/oder messbar. Zudem gibt es in Anwenderkreisen das hartnäckige Gerücht Netzwerke seien grundsätzlich langsam - man sieht es doch.

Netze sind aber grundsätzlich nicht langsam, sie werden es erst, wenn die Regeln nicht eingehalten werden, nach denen Computernetze konstruiert sind.

Um die im Laufe der Analyse erkannten Probleme bewerten zu können, ist eine gewisse Vertrautheit mit Begriffen aus der Computernetzwerktechnik notwendig. Am Anfang jedes Unterdokumentes werden die wichtigsten Schlagworte genannt. Wer sich mit diesen Begriffen auskennt, kann den jeweiligen Text überspringen. Die Lektüre dieser Grundlagen ist nicht notwendig um den restlichen Text anwenden zu können, er soll vielmehr das Verständnis vertiefen.