5.7.Ethernet

 

Ethernet ist heute die beliebteste LAN-Technologie für die Vernetzung auf der Bit-Übertragungsschicht.  Andere LAN-Typen sind z. B. Token Ring, Fast Ethernet, Fiber Distributed Data Interface (FDDI), Asynchronous Transfer Mode (ATM) und LocalTalk.  Ethernet ist deshalb so populär, weil es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geschwindigkeit, Aufwand und Schwierigkeitsgrad der Installation bietet.  Dazu kommt noch die breite Akzeptanz auf dem Computermarkt und die Fähigkeit, alle gängigen Netzprotokolle zu unterstützen, was Ethernet zu einer idealen Vernetzungstechnik für die meisten Computerbenutzer macht.  Der Ethernet-Standard wurde vom Institute for Electrical and Electronic Engineers (IEEE) als IEEE-Standard 802.3 verabschiedet.  Diese Norm legt die Regeln dafür fest, wie ein Ethernet zu konfigurieren ist und macht Vorgaben dazu, wie die einzelnen Bestandteile eines Ethernet-Netzes ineinandergreifen.  Durch strikte Befolgung des IEEE-Standards arbeiten vernetzte Geräte und Netzprotokolle auf effiziente Weise miteinander zusammen.

 

5.8.Fast Ethernet

 

Für Ethernet-Netze, in denen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten verlangt werden, wurde der Fast Ethernet-Standard (IEEF 802.3u) eingeführt, Diese neue Norm für lokale Netze hat die für Ethernet bislang gültige Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 Mbit/s auf nunmehr 100 Mbit/s angehoben; dabei müssen an der bestehenden Verkabelung nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden.

Es gibt drei Typen von Fast Ethernet: 100BASE-TX für Category 5 UTP-Kabel, 1 OOBASE-FX für Glastaserkabel und 100BASE-T4, bei dem zwei zusätzliche Leitungen für den Einsatz mit Category 3 UTP-Kabel verwendet werden.  Der 100BASE-T>(-Standard ist wegen seiner Kompatibilität mit 10BASE-T besonders populär geworden.  Die Integration von Fast Ethernet in eine bestehende Konfiguration stellt den Netzmanager vor viele Fragen.  An jedem Standort muss die Anzahl von Anwendern ermittelt werden, die wirklich den höheren Durchsatz benötigt, es muss entschieden werden, welche Backbone-Segmente speziell für 1 OOBASE-T neu konf iguriert werden müssen, und dann muss die notwendige 100BASE-T-Hardware angeschafft werden, mit der die 1 OOBASE-T-Segmente an bestehende 10BASE-T-Segmente angebunden werden.

Gigabil Ethernet ist eine Zukunftstechnologie, die die Mögiichkeit zur Migration über die Kapazität von Fast Ethernet hinaus verspricht, damit die nächste Generation von Netzen noch höhere DatenübertragungsGeschwindigkeiten unterstützen können.

 

5.10.Kabel

Ein wichtiger Teil der Planung und Installation eines Ethernet-Netzes ist die Auswahl des für die jeweilige Umgebung geeigneten Ethernet-Kabel.  Die vier wichtigsten Kabelmedien sind momentan: ThickWire für 10BASE5Netze, ThinWire für 10BASE2-Netze, UTP (Unshielded TwistedPair) für 10BASE-T-Netze und Glasfaserkabei für 10BASE-FL oder FOIRL- (Fiber Optic lnter-Repeater Link) Netze.  Die grosse Auswahl an Kabeimedien spiegelt die Entwicklungsgeschichte des Ethernets wider und stellt die Flexibilität dieser Technologie unter Beweis.

ThickWire war eines der ersten für Ethernet verwendeten Verkabelungssysteme, hat sich jedoch als teuer und schwierig zu handhaben erwiesen.  Auf ThickWire aufbauend wurde ThinWire entwickelt, womit leichter zu arbeiten ist und das weniger Kosten verursacht.

Heute sind 10BASE-T und 100BASE-TX die populärsten Vernetzungsstrategien, bei beiden kommt UTP-Kabel zum Einsatz.  Dieses Kabel ähnelt einem Telefonkabel und ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich (je besser die Qualitätsstufe, desto höher die Übertragungsgeschwindigkeit).  Category 5 ist das qljalitativ hochwertigste und teuerste Kabel, das Ubertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s ermöglicht.  Category 4- und Category 3-Kabel sind günstiger, können dafür auch nicht die hohen Datengeschwindigkeiten unterstützen-, Category 4-Kabei unterstützt Geschwindigkeiten von bis zu 20 MbiVs, Category 3 dagegen nur bis zu 16 Mbit/s.  Der 100BASE-T4-Standard ermöglicht den Einsatz von 100 Mbit/s-Ethernet über Category 3Kabel; der Nachteil dabei ist jedoch, dass ein zusätzliches Leitungspaar benötigt wird (4 Leitungspaare anstatt der 2 Paare für IOBASET), Für die meisten Anwender ist dies eine unglückliche Lösung, deshalb hält sich die Verbreitung von 100BASE-T4 in engen Grenzen.  Category 2- und Category 1 -Kabel werden in 10BASE-T-Netzen nicht eingesetzt.

Für spezielle Anwendungen sind Glasfaser- oder 10BASE-FL-Ethernet-Segmente sehr beliebt.  Glasfaserkabel ist teurer, aber es ist für vor allem in Umgebungen, wo elektromagnetische Störfelder und Umweltgefahren zum Tragen kommen, von grossem Nutzen.  Glasfaserkabel wird häufig innerhalb von Gebäuden dazu benutzt, Netzwerkaniagen gegen Blitzschäden zu schützen, da Glasfaser elektrische Nichtleiter sind.  Glas-faserkabei kann auch in Bereichen nützlich sein, in denen das Netz starken elektro-magnetischen Störfeldern ausgesetz t ist, wie etwa in industriellen Produktionsanlagen.  Der EthernetStandard sieht bis zu 2 km lange

Glasfasersegmente vor, was Glasfaser-Ethernet zum idealen Medium für das Verbinden von Knoten und Gebäuden macht, die mit einem Kupfermedium sonst nicht erreichbar wären.

 

5.11.Topologien

Bei Ethernet-Medien kommen zwei Standardkonfigurationen oder Topologien zum Einsatz: "Bus" und "Stern".  Dieser zwei Topologien legen fest, wie "Knoten" miteinander verbunden werden.  Ein Knoten ist ein aktives Gerät (z.  B. ein Computer oder Drucker), das an das Netz angeschlossen ist.  Ein Knoten kann auch ein Vernetzungsgerät (z.  B. ein Hub, Switch oder Router) sein.  Die Bus-Topologie besteht aus Knoten, die mit anderen Knoten über ein langes Kabel oder Bus in Reihe geschaltet sind.  Jeder am Bus befindliche Knoten kann mit allen anderen an diesem Kabelsegment angeschlossenen Knoten kommunizieren.  Ein Kabelbruch an einer beliebigen Stelle im Kabel hat gewöhnlich zur Folge, dass das gesamte Segment solange unbenutzbar bleibt, bis der Kabelbruch repariert ist.  Beispiele von Bustopologien sind 10BASE2 und 10BASE5.  Bei 10BASE-T-Ethernet und Fast Ethernet kommt eine Sterntopologie zum Einsatz.  Gewöhnlich befindet sich ein Computer an einem Ende des Segments und das andere Ende ist ein Hub an einem zentralen Standort.  Weil UTP-Kabei häufig zusammen mit Telefonleitungen verlegt werden, kann dieser zentrale Standort eine Telefonanlage sein oder jeder beliebige andere Ort, an dem das UTP-Segment problemlos an das Backbone-Netz angebunden werden kann.  Der Hauptvorteil dieses Netztypes ist seine Zuverlässigkeit: Wenn es in einem dieser 'Punkt-zu-Punkt"-Segmente zu einem Kabelbruch kommt, wirkt sich das nur auf die zwei Knoten an der jeweiligen Leitung aus.  Die anderen Computerbenutzer im Netz bleiben davon unberührt, ganz so, als ob das ausgefallene Segment gar nicht vorhanden wäre.

 

5.12.Kollisionen

Das Ethernet ist ein Medium, das gemeinsam benutzt wird.  Deshalb gibt es Regeln für den Versand von Paketen, um Konflikte zu vermeiden und die Datenintegrität zu bewahren.  Knoten in einem Ethernet-Netz senden dann Pakete, wenn sie feststellen, dass auf dem Netz kein anderer Knoten sendet.  Es ist möglich, dass zwei an unterschiedlichen Stellen befindliche Knoten versuchen könnten, gleichzeitig Daten zu senden.  Wenn beide PCs zur selben Zeit ein Paket auf das Netz übertragen, kommt es zu einer Kollision.  Der Minimierung von Kollisionen kommt bei der Planung und beim Betrieb eines Netzes entscheidende Bedeutung zu.  Eine Häufung von Kollisionen ist oftmals Folge von zu vielen Anwendern im Netz, was zu Konflikten bei der Bereitstellung von Bandbreite führt.  Dies kann aus der Benutzerperspektive zum Leistungsabfall im Netz führen.  Die Segmentierung des Netzes, im Zuge dessen das Netz in verschiedene Abschnitte unterteilt wird, die dann mit einer Bridge oder einem Switch wieder zu einem logischen Ganzen zusammengefügt werden, ist eine Möglichkeit, das Problem eines überbelegten Netzes zu lösen.

 

5.13.Ethernet-Produkte

Die Standards und die Technologie, die im vorangegangenen behandelt wurde, werden in spezielle Produkte umgesetzt, die von Netzmanagern dann eingesetzt werden, um Ethernet-Netze aufzubauen.  Der folgende Text bespricht die Schlüsselprodukte, die zum Aufbau eines solchen Ethernet-Netzes benötigt werden.

 

5.14.Transceiver

Transceiver kommen immer dann zum Einsatz, wenn Knoten mit diversen Ethernet-Kabelmedien verbunden werden müssen.  Die meisten Computer und Netzschnittstellenkarten sind mit einem eingebauten 1 OBASE-T- oder 1 OBASE2-Transceiver ausgestattet, der den Direktanschluss ans Ethernet ohne einen externen Transceiver ermöglicht.  Viele mit Ethernet kompatiblen Geräte stellen einen AUI-Anschluss bereit, um dem Anwender die Anbindung mit jeder beliebigen Medienart über einen externen Transceiver zu ermöglichen.  Der AUIAnschluss besteht aus einer 15-poligen Steckverbindung Buchse auf der Computer- und Stecker auf der TransceiverSeite.  Bei ThickWire-Verkabelungen (10BASE5) werden ebenfalls Transceiver für Connectivity-Zwecke eingesetzt.

In Fast Ethernet-Netzen wurde eine neue Schnittstelle, nämlich das MII (Media Independent Interface) entwickelt, um eine flexible Möglichkeit für den Übergang zu 100 Mbit/s-Netzen zu schaffen.  Das Mil wird oft eingesetzt, um 100BASE-FX-Leitungen mit Kupfer-basierten Fast EthernetGeräten zu verbinden.

 

5.15.Netzwerk-Schnittstellenkarten

Netzwerk-Schnittstellenkarten, häufig als NICs (Network Interface Cards) bezeichnet, werden in der Regel für den Anschluss eines PCs an ein Netz verwendet.  Die NIC stellt einen physikalischen Anschluss zwischen dem Vernetzungskabel und dem internen Bus des Computers her.  Verschiedene Computer haben unterschiedliche BusArchitekturen: PCI Bus-Steckplätze findet man hauptsächlich in 486er/Pentium-PCs, und ISAErweiterungssteckplätze befinden sich häufig auf 386er und noch älteren PCs.  Netzwerk-Schnittstellenkarten sind in drei verschiedenen Versionen erhältlich: 8-Bit, 16-Bit and 32-Bit.  Je höher die Zahl der Bits, die zur NIC übertragen werden können, desto schneller kann die NIC Daten zum Netzkabel übertragen.

Viele NIC-Adapter entsprechen der Plug-n-Play (PnP)Spezifikation.  Auf PnP-Systemen werden die NICs automatisch ohne Zutun des Anwenders kontiguriert, während auf Nicht-PnP-Systemen die Konfiguration manuell mit einem Setup-Programm durchgeführt wird und/oder durch manuelles Betätigen von Kippschaltern.

Es sind Karten für alle gängigen Vernetzungsstandards, einschliesslich der neuesten Fast EthernetNorm, erhältlich.  Netzwerk-Schnittstellenkarten für Fast Ethernet unterstützen 10/100 Mbit/s und stellen sich automatisch auf die jeweilige Geschwindigkeit ein.  Full Duplex-Verbindungen stehen ebenfalls zur Wahl.  Hierbei gestattet es eine für diesen Zweck reservierte Leitung zum Switch, dass die NIC mit doppelter Geschwindigkeit arbeitet.

 

5.16.Hubs/Repeater

Hubs/Repeater werden zur Anbindung von zwei oder mehr Ethernet-Segmenten an eine beliebige Medienart verwendet.  Sobald ein Segmente die zulässige Maximallänge überschreitet, verschlechtert sich die Signalqualität.  Hubs leisten die Signalverstärkung, die erforderlich ist, um ein Segment über eine grössere Entfernung auszudehnen.  Ein Hub verstärkt ein eingehendes Signal und wiederholt es über alle Anschlüsse.  Ethernet-Hubs sind in Sterntopologien unverzichtbar.  Ein Multiport-Hub für TwistedPair ermöglicht es, dass mehrere Punkt-zu-Punkt-Segmente zu einem Netz verbunden werden.  Ein Kabelende der Punkt-zu-Punkt-Leitung wird an der Hub angeschlossen und das andere an den Computer.  Wenn der Hub an einem Backbone-Netz angeschlossen wird, dann können alle Computer auf der TwistedPair-Seite mit allen Hostrechnern auf dem Backbone kommunizieren.  Die Anzahl und der Typ der in einer Collision Domain zulässigen Hubs wird von den EthernetRegeln bestimmt.  Diese "Repeater-Regeln" werden weiter hinten detailliert besprochen.

Wichtig ist noch der Hinweis, dass ein Hub es dem Anwender lediglich ermöglicht, das Ethernet gemeinsam zu benutzen, sprich: sich die Ressource zu teilen.  Ein aus Repeatern bestehendes Netz wird "Shared Ethernet" (geteiltes Ethernet) genannt, weil alle Teilnehmer des Netzes bei der Datenübertragung in einem einzelnen Netz in Konkurrenz stehen (Collision Domain).  Das bedeutet, dass einzelne Mitglieder eines gemeinsam benutzten Netzes jeweils nur einen prozentualen Anteil der verfügbaren Netzbandbreite zur Verfügung gestellt bekommen.

 

5.17.Bridges

Die Funktion einer Bridge ist es, separate Netze miteinander zu verbinden.  Bridges können Netze unterschiedlicher Technologie (z.  B. Ethernet und Fast Ethernet) genauso wie gleichartige Netze miteinander verbinden.  Bridges stellen die Ethernet-Adressen der in einem Netzsegment befindlichen Knoten zusammen, und gestatten es dann nur dem tatsächlich notwendigen Datenverkehr, über die Bridge zu gelangen.  Wenn ein Paket von der Bridge empfangen wird, ermittelt die Bridge das Ausgangs- und Zieladresse.  Wenn die Adressen im gleichen Segment identisch sind, wird das Paket verworfen ("gefiltert"); wenn die Adresse nicht im gleichen Segment

 

ist, dann wird das Paket bestimmungsgemäss "befördert".  Ausserdem verhindern Bridges durch das Filtern, dass fehlerhafte oder falsch ausgerichtete Pakete weiter ins Netz übergehen.  Bridges werden als "Store-and-Forward"Geräte bezeichnet, weil sie das ganze Ethernet-Paket analysieren, bevor entschieden wird, ob ein Paket gefiltert oder weiter gesendet wird.  Das Filtern von Paketen und die Regenerierung von weiterbeförderten Paketen ermöglicht es Bridges, Netze in separate Collision Domains zu unterteilen.  Dadurch werden grüssere Abstände zwischen Stationen und eine grössere Anzahl von Repeatern im Netz ermöglicht.

Die meisten Bridges sind selbstiernend, d. h. dass sie die MAC-Adressen im Segment ermitteln, indem sie aus allen das Netz durchlaufenden Pakete eine Adresstabelle erstellt.  Durch diese automatische Adressenlernfähigkeit wächst die Gefahr von Netzschleifen in Netzen, in denen zu viele Bridges installiert sind, exponentiell.  Wenn jedes Gerät die Netzkonfiguration lernt, gibt eine Schleife widersprüchliche Informationen dazu, in welchem Segment sich eine absolute Adresse befindet und zwingt das jeweilige Gerät, den gesamten Datenverkehr weiterzuleiten.  Der Spanning Tree-Algorithmus ist ein Softwarestandard (Teil der IEEE 802.1d-Spezifikation), der beschreibt, wie Switches und Bridges sich zur Vermeidung von Netzschleifen verständigen,

 

5.18.RMON

(Remote Monitoring MIB) bietet umfangreichere

Informationen als SNMP allein genommen.  Wenn ein Gerät diesen Standard unterstützt, läuft RMON kontinuierlich und ermöglicht es dem Netzmanager, statistische Informationen abzurufen, Alarmbedingungen zu setzen, die dann "Traps auslösen oder in eine Tabelle eingetragen werden sowie fortlaufend bestimmte Ereignisse sofort nach Auftreten zu notieren.  RMON wird in Zukunft für Switches zur Standardfunktion werden, sobald die Unterstützung für RMON in neuen Chips direkt implementiert ist.

 

5.19.Ethernet-Switches

Ethernet-Switches stellen eine Erweiterung des Konzepts des Ethernet Bridging dar.  Wenn es sinnvoll ist, zwei Netze durch eine Bridge zu verbinden, warum sollte man dann nicht ein Gerät entwickelt, das vier, sechs, zehn oder noch mehr Netze aneinander binden kann?  Genau das macht ein LAN-Switch.  LAN-Switches sind mit zwei verschiedenen Architekturen erhältlich: Cut Through und Store-and-Forward.  Cut Through-Switches hatten in der Vergangenheit einen Geschwindigkeitsvorteil, weil sie bei der Ankunft eines Pakets nur die Zieladresse prüfen, bevor die Daten an ihre Zielsegment weitergeleitet werden.  Ein Store-and-Forward-Switch nimmt dagegen das gesamte Paket an und analysiert es, bevor es an seinen Bestimmungsort befördert wird.  Es dauert zwar länger, das gesamte Paket zu prüfen, aber es ermöglicht bestimmte Paketfehler zu entdecken und zu verhindern, dass sich diese Fehler über das Netz verbreiten.  Inzwischen haben Store-and-Forward-Switches soweit bei der Geschwindigkeit aufgeholt, dass der Unterschied zu CutThrough-Switches nur noch minimal ist.  Ausserdem ist eine grosse Anzahl von Hybrid-Switches auf dem Markt, die die Cut Through- mit der Store-and-Forward-Architektur kombinieren.

Sowohl Cut Through- als auch Store-and-ForwardSwitches unterteilen Netze in Collision Domains, was eine weitere Ausdehnung des Netzes ermöglicht.  Jedem an einem Ethernet-Switch angeschlossenen Segmente steht die volle Bandbreite von 10 Mbit/s zur Verfügung, die dann von weniger Anwendern geteilt wird, was gesteigerten Datendurchsatz für den einzelnen Anwender zur Folge hat (im Gegensatz dazu gestatten Hubs es lediglich, die Bandbreite eines einzelnen Ethernets zu teilen).

Neuere Switches unterstützen heute Hochgeschwindigkeits-Technologien wie FDDI, Fast Ethernet, Gigabit Ethernet oder ATM, womit schnelle Verbindungen zwischen Switches errichtet werden können oder besonders wichtige Server und grosses Verkehrsaufkommen mit zusätzlicher Bandbreite versorgt werden können.  Ein Netz, das aus mehreren Switches besteht, die über Uplinks verbunden werden, wird "Collapsed Backbone-Netz" genannt.

 

5.20.Router

 

Router arbeiten ganz ähnlich wie Switches und Bridges d. h. sie filtern den Netzverkehr, jedoch nicht auf MAC-der Notwendigkeit zur logischen statt physikalischen Teilung von Netzen entwickelt.  Ein IP-Router kann ein Netz in verschiedene Teilnetze unterteilen, damit nur derjenige auf die zwischen Segmenten verlaufende Leitungen gelangen kann.  Der Preis, der für diese intelligente Art des Weiterleitens und Filterns zu zahlen ist, wird gewöhnlich in Geschwindigkeitseinbussen berechnet.  Derartiges Filtern braucht mehr Zeit, als das in Switches oder Bridges eingesetzte Verfahren, das sich nur mit der EthernetAdresse beschäftigt.  Allerdings wird in komplexen Netzen die Effizienz verbessert.

 

 

5.21.Server

Wenn bestimmte Dateien oder Geräte von Netzbenutzern besonders gefragt sind, muss sichergestellt werden, dass derartige Ressourcen gemeinsam benutzt werden können.  Server sind vernetzte Gerät, die es ermöglichen, dass auf ihre Dateien, Geräte oder andere Ressourcen von Netzbenutzern zugegriffen werden kann.  Fileserver sind Computer, die Anwendern Zugriff auf Dateien geben, die auf den Festplatten des Fileservers gespeichert sind.  Printserver sind Geräte, die einen Drucker ans Netz anbinden und allen Netzbenutzern den Zugriff auf diesen Drucker ermöglichen.  Terminalserver ermöglichen es, Terminals direkt ans Netz anzubinden und auf jeden verfügbaren Hostrechner zuzugreifen.

 

5.22.Kriterien für die Auslegung eines Netzes

 

Bei der Auslegung von Ethernet- und Fast Ethernet-Netzen sind bestimmte Regeln zu befolgen, damit das Netz Adressen-, sondern auf Protokollebene.  Router wurden aus bestimmungsgemäss funktioniert.  Die Maximalanzahl von Knoten, die Anzahl von Repeatern und die maximal zulässigen Abstände zwischen Repeatern hängt von den elektrischen und mechanischen Eigenschaften des Verkehr, der für zuvor festgelegte IP-Adressen bestimmt ist, jeweiligen Ethernet- oder Fast Ethernet-Kabelmediums ab.

 

Netzwerk-

Maximal. Knoten

Maximal. Abstand

Technologie

pro Segment

pro Segment

10BASE5

100

500 m

10BASE2

30

185 m

10BASE-T

2

100 m

10BASE-FL

2

2000 m

 

 

 

 

Ein Netz, in dem beispielsweise Repeater eingesetzt werden, unterliegt bezüglich der Ethernet-üblichen Taktrate gewissen Einschränkungen.  Obwohl elektrische Signale in einem Ethernet-Kabel nahezu mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind, benötigt das Signal doch eine gewisse Zeit, um von einem Ende eines grossen Ethernet-Netzes zum anderen zu gelangen.  Der Ethernet-Standard geht davon aus, dass ein Signal grob 50 Mikrosekunden benötigt, um seinen Bestimmungsort zu erreichen.

VVenn bei der Ausführung des Netzes die Regeln bezüglich des Aufstellungsorts und der zulässigen Anzahl von Repeatern verletzt wurden, dann wird diese Taktrichtlinie nicht erfüllt und die sendende Station, die ja keine Empfangsbestätigung für versandte Pakete erhält, sendet dieses Paket erneut.  Dies kann zum Verlust von Paketen führen, und eine übermässig grosse Zahl von doppelt gesendeten Paketen verringert den Datendurchsatz und verursacht Probleme bei den Anwendungen.

Ethernet-Netze unterliegen der "5-4-3" RepeaterRegel: Im Netz dürfen höchstens fünf Segmente miteinander verbunden sein; es dürfen höchstens vier Repeater benutzt werden; und von den fünf Segmenten können nur an drei auch Anwender angebunden sein; die anderen beiden müssen Inter Repeater Links sein.  Für Fast Ethernet gelten andere Repeater-Regeln, da die Pakete kleiner sind und weniger Zeit für die Übertragung benötigen als dies in einem Standard-Ethernet der Fall ist.  Der Fast Ethernet-Standard sieht kürzere Kabelverbindungen und eine verringerte Anzahl von Repeatern vor.  In Fast Ethernet-Netzen gibt es zwei Klassen von Repeatern.  Class 1-Repeater haben eine VVartezeit von bis zu 0,7 Mikrosekunden; es kann maximal ein derartiger Repeater pro Netz eingesetzt werden.  Class 11-Repeater haben eine VVartezeit von bis zu 0.46 Mikrosekunden; es können maximal zwei Class 11-Repeater pro Netz eingesetzt werden.  Es folgen die Abstands- (Durchmesser-) Kennzahlen für Fast Ethernet-Repeater-Kombinationen@

 

Fast Ethernet

Kupfer

Glasfaser

Keine Repeater

100 m

412 m*

Ein Class 1-Repeater

200 m

272 m

Ein Ciass 11-Repeater

200 m

272 m

Zwei Class 11-Repeater

205 m

228 m

'Im Full Duplex-Modus 2 km

 

 

 

Falls die Umstände grössere Kabellängen oder eine höhere Anzahl von Knoten/Repeatern erfordern, können mit einer Bridge, einem Router oder einem Switch mehrere Netze miteinander verbunden werden.  Diese Geräte sind in der Lage, zwei separate Netze zu verbinden und ermöglichen so die Umgehung restriktiver Regeln bei der Netzwerkplanung.  Mit Hilfe von Switches können sehr grosse Netze errichtet werden, die problemlos funktionieren.  Jedes Netz, das über eines der oben genannten Geräte eingebunden ist, stellt im Zusammenhang des Gesamtnetzes eine separate Collision Domain dar.  Die Kostensenkung bei Bridges und Switches hat die Auswirkung der Repeaterregeln auf die Gestaltung von Netzen minimiert.